Write!

 

 When I was 15, I told my classmates in the chest tone of conviction (since already after the voice break!), that I would later write various nonfiction. To work on a fascinating subject area, to deepen it, and finally to communicate it elegantly to others, seemed to me to be much more attractive than adding a few more to the millions of novels. And so it was - a number of non-fiction books were published, but not a single novel sprang from my imagination.

 However, I had started to write poetry when I was a child: life seemed permeated with poetry to me, condensed thoughts to look more unveiled into the mirror of reality.

 As a prosaic compromise, as it were, I allowed only a few short and shortest stories to flow from my pen: to illuminate a single situation only, with the intensity of condensation and the ease of being without meter or even rhyme!

 For example... the figure of Jenny: already in the process of writing she had taken on an almost sculptural form in me.

 The Chess Game goes back to a true encounter - a world that I was allowed to get to know intensively. As a youngster I had learned to love chess, it flew to me without much effort, club chess, simultaneous and blind games, regional championships especially in blitz chess - all this I soon stopped again because of the smoking, which was incompatable for me and was still allowed and common everywhere at that time.

 The even more intensive creativity in problem chess led to over 20 years of wonderful international contacts, prizes, and many of my own books and articles about it. This also resulted in encounters with several chess world champions from Botwinnik to Kasparov.

 When I was 20, while studying psychology and philosophy, I came across Laozi's Daodejing, the most translated book of all time next to the Bible. It hit me like a brick wall (probably the Chinese one!) - I knew after just a few pages that this book was different from all the others I had already read, and that it would be with me through all my life. I could not read it quickly and intellectually as usual - I read it slowly, breathing in the lines like old acquaintances already laid out in the innermost part of every mind. The 1000 or so lines of the condensed work, written basically in poem form, about the whole in and behind everything were immediately clear and insightful to me, not enigmatic and dark as often described, but the truth of the universe that the living being can sense.

 Hundreds of translations, all over 100 in German and several in English and French, were accompanied by analyses and commentaries, first and foremost by the greats such as Victor von Strauß and Richard Wilhelm, and above all Jaspers!

 The idea of creating my own translations and analyses in a new kind of methodology arose at the latest when I was 30, but the facets of professional and private life as well as the certain feeling that I should take the life experience of 50 years as a basis, only then, in my new marriage to Lilian, did I realise the two books about it and finally the even more extensive project on the Internet, which with its links and infinitely branching multi-dimensional representations was much more suitable than sacrificing new trees for paper.

 This writing, despite my many early writings, became the heart of the writing that the 15-year-old once felt and confidently expressed as destiny.

Schreib!

 

 Als ich 15 war, teilte ich meinen Klassenkameraden im Brustton der Überzeugung (da bereits nach dem Stimmbruch!) mit, dass ich später diverse Sachbücher schreiben würde. Ein faszinierendes Sachgebiet zu erarbeiten, zu vertiefen, schließlich auf elegante Weise anderen nahezubringen, schien mir wesentlich reizvoller als etwa den Abermillionen Romanen noch einige hinzuzufügen. Und so kam es auch -  etliche Sachbücher wurden veröffentlicht, aber kein einziger Roman entsprang meiner Fantasie.

 Gedichte hatte ich allerdings schon als Kind zu schreiben begonnen: das Leben schien mir von Poesie durchdrungen, verdichtete Gedanken unverschleierter in den Spiegel der Wirklichkeit zu blicken.

 Gleichsam als prosaischen Kompromiss erlaubte ich nur einigen Kurzgeschichten und Kürzestgeschichten, aus meiner Feder zu fließen: eine einzige Situation nur zu beleuchten, mit der Eindringlichkeit der Verdichtung und der Leichtigkeit des Seins ohne Versmaß oder gar Reim!

 Zum Beispiel die Figur der Jenny: schon im Vorgang des Schreibens hatte sie in mir eine geradezu plastische Gestalt angenommen.

 Auf eine wahre Begegnung geht Die Schachpartie zurück - eine Welt, die ich intensiv kennenlernen durfte. Als Jugendlicher hatte ich das Schachspiel lieben gelernt, es flog mir zu ohne große Mühe, Klubschach, Simultan- und Blindspiel, regionale Meisterschaften besonders im Blitzschach - alldies beendete ich bald wieder aufgrund des für mich unverträglichen Rauchens, das damals noch überall erlaubt und üblich war.

 Die noch intensivere Kreativität im Problemschach führte zu über 20 Jahren mit wunderbaren internationalen Kontakten, Preisen, vielen eigenen Büchern und Artikeln darüber. Dabei ergaben sich auch Begegnungen mit mehreren Partieschach-Weltmeistern von Botwinnik bis Kasparov.

 Im Studium der Psychologie und Philosophie begegnete ich mit 20 dem Daodejing von Laozi, dem neben der Bibel meistübersetzten Buch aller Zeiten. Es traf mich wie eine Mauer (vermutlich die Chinesische!) - ich wusste schon nach wenigen Seiten, dass dieses Buch anders ist als alle anderen, die bereits gelesen hatte, und dass es mich mein Leben lang begleiten würden. Ich konnte es nicht schnell und intellektuell lesen wie üblich - ich las es langsam, atmetet die Zeilen ein wie alte Bekannte, die im Innersten eines jeden Geistes bereits angelegt sind. Die rund 1000 Zeilen des im Grunde in Gedichtform verfassten, verdichteten Werkes über das Ganze in und hinter allem waren für mich unmittelbar klar und einleuchtend, nicht rätselhaft und dunkel wie oft beschrieben, sondern die Wahrheit des Universums, die das Lebendige zu spüren vermag.

 Hunderte von Übersetzungen, allen über 100 auf deutsch und etlichen englischen und französischen waren begleitet von Analysen und Kmmentare, allen voran der Großen wie Victor von Strauß und Richard Wilhelm, vor allem auch Jaspers!

 Die Idee, eigene Übersetzungen und Analysen in neuartiger Methodik zu schaffen, entstand spätestens mit 30, aber die Facetten des beruflichen und privaten Lebens sowie das sichere Gefühl, die Lebenserfahrung von 50 Jahren zugrunde legen zu sollen, ließen mich erst dann, in  meiner neuen Ehe mit Lilian, die beiden Bücher darüber verwirklichen und schließlich das noch viel umfangreicherer Projekt im Internet, das mit seinen Links und unendlich verzweigten mehrdimensionalen Darstellungen viel geeigneter war, als neue Bäume für Papier zu opfern.

 Dieses Schreiben wurde trotz meiner vielen frühren Schriften zum Herzstück des Schreibens, welches einst der 15-jährige als Bestimmung fühlte und selbstbewusst äußerte.

© Hilmar Alquiros

 

© by Dr. Hilmar Alquiros, The Philippines  Impressum Data Protection Statement / Datenschutzerklärung