Haiku
1965 ff.
hilmar alquiros
gleichklang
wasser fließt bergab
uralte bäume raunen
worte wie sterne
hingabe
still zittert die nacht,
vom leben überflutet
willige ich ein ..
windlicht
die tannen so sacht,
die tiere so still, die nacht -
zerbröckelt ins nichts ...
vertan
öde stirbt der tag,
und mein leben plätschert grau
in den schlamm der nacht ...
äußerstes
euch alle lieb' ich:
menschen, unmenschen, steine
mit all meiner kraft ...
tiefdruck
gnadenlose nacht,
wünsche und sorgen peitschen
gegen das fenster ...
botschaft
milde, kühle nacht
offenbart mir himmelklar
wärme, die noch wacht ...
spontan
dein mut zur liebe:
das schicksal am schlawittchen
nehmen und leben!
begegnung...
gedankenpolka,
ironie der menschlichkeit
im mantel der nacht ...
unruh
verzweifelter blick
ins innere voll grauen
und dennoch leben ...
advent ...
aus der ferne schwelt
der gesang letzter nächte
mitten in mein herz ...
mystik
wie unergründlich
ist das geheimnis 'leben':
rhythmus der stille ...
bewusstsein
nur einmal noch im
leben jedes tor sprengen,
hab' sonst nie gelebt ...
frieden
es freut mich in mir
zum bersten, daß es dich gibt,
gehe in frieden ...
geleit
feenstaubgeruch,
wie voll wissen um den weg,
schmückt die hexe zeit ...
wandlung
nichtsein, sein, nichtsein -
kreisendes rätsel natur,
lass mich nicht allein ...
terberuf
lieben: fassungslos
selbst noch den folterknechten
die augen öffnen ...
agonie
das bewusstsein stirbt,
und die nacht gebärdet sich
wie der helle tag ...
abbruch
leben, halb gelebt,
grotesker streit im alltag -
zwing-zwang, absurd, tot ...
flick-werk
fiebernd näht die zeit
zwangsjackenglückseligkeit
in all unser tun ...
widersinn
wider allen sinn
wart' ich noch ein weilchen hin,
bis ich nicht mehr bin ...
Tao
leben geht, tod kommt
das laub zitterte grundlos
tod ging, leben kam
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